Spätestens seit mich Google Music All Inclusive erreicht hat, langweilt sich meine gute alte Anlage noch mehr als sonst. Denn was zunächst etwas unheimlich erscheint und mich ständig an Captain Jean-Luc Picard erinnert, der zur Entspannung klassische Musik in voller Lautstärke hört und dafür lediglich mit dem allwissenden Bordcomputer sprechen muss, wird allmählich Realität. Und ist außerdem noch ziemlich praktisch.
Kein nerviges Suchen mehr nach der bestimmten CD, die ich unbedingt jetzt hören muss und von der ich glaubte, dass sie hübsch ordentlich an dem Platz steht, an dem sie eigentlich immer steht. Tippen, Wischen, und schon kann ich das hören, was ich gerade hören will. Zumindest über Kopfhörer oder über die Lautsprecher meines N4 oder N7 und jedenfalls das, was Google Music hat oder was ich hochgeladen habe. Dumm nur, dass es mir manchmal ziemlich auf den Geist geht, dass die Musik nicht den Raum flutet. Freilich könnte ich sie via Google Chromecast über die Lautsprecher des Fernsehers beamen. Aber das finde ich zum einen umständlich, zum anderen will ich ja Musik hören und nicht fernsehen. Zwar ist meine Anlage mit dem Fernseher verbunden, so dass ich, um beim Beispiel oben zu bleiben, die Enterprise durchs Wohnzimmer fliegen lassen kann. Leider ist mein Sony-Receiver aber nicht mehr der Jüngste und hat mit Kontaktschwierigkeiten zu kämpfen, die dazu führen, dass schon mal eine der beiden Boxen nicht funktioniert.
Einfache Installation
Da kam mir die Ankündigung gerade recht, dass die Sonos-App ab sofort Google Music unterstützen würde. Nach einigem Überlegen, Lesen und Suchen habe ich mich für die sogenannte Bridge und den Sonos Play entschieden. Die Bridge ist nötig, wenn man die eigentlichen Lautsprecher, in meinem Fall also den Sonos Play, nicht direkt an den Router anschließen kann. Das kleine unscheinbare Teil wird mit Hilfe des mitgelieferten und angenehm langen Kabels an den Router angeschlossen und bekommt auch noch eine eigene Stromversorgung. Die kriegt auch der Sonos Play, der im Wohnzimmer steht und für seine Größe recht schwer ist. Auch hier: das benötigte Kabel ist ausreichend lang und kommt zusammen mit einer recht kurzen Anleitung. Die ist aber meiner Ansicht nach völlig ausreichend, denn die Installation ist wirklich so einfach wie dort beschrieben und im Werbevideo gezeigt wird. Außerdem braucht man noch die App, die man sich aus dem Google Play Store aufs Handy oder Tablet holt, die dann die Steuerung übernimmt. Beim Einrichten folgt man den Anweisungen.
Anschließend kann man sich aussuchen, welche Musik man hören und auf welche Quellen man dafür zugreifen möchte. Standardmäßig bietet die App unter anderem wie schon erwähnt Google Music an, aber auch Spotify, TuneIn-Radio, Last.fm, Amazon Cloud Player oder Deezer. Außerdem erkennt die App auch, welche Musik auf dem Gerät gespeichert ist. Die Google Music App erkennt ihrerseits den Sonos, der sich unter dem Chromecast-Symbol versteckt – praktisch für Menschen wie mich, die sich an eine App und ihr Verhalten gewöhnt haben. Die Sonos-App synchronisiert sich über verschiedene Geräte hinweg, so dass man beispielsweise auf Favoriten-Listen von jedem Gerät aus zugreifen kann, auf dem die App installiert ist, unabhängig davon, welches Gerät gerade als Fernbedienung verwendet wird.
Fazit nach den ersten Wochen: Das Abspielen funktioniert problemlos und ohne Aussetzer, egal welche Quelle man wählt und wie oft und wie schnell man zwischen ihnen wechselt. Lediglich beim Starten der jeweiligen App gibt es leichte Verzögerungen. Zur Qualität kann ich wenig sagen. Für meine Ohren klingt der Sonos Play klar, brillant und raumfüllend – nur aufs Wort folgt er noch nicht, aber das kann ja noch kommen.