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DVD-Empfehlung: Third Star

Benedict Cumberbatch als James. Quelle: Third Star

Dass es keine leichte Unterhaltung ist, ahnt der Zuschauer nach den ersten Szenen. Ja, da ist eine Geburtstagsfeier, die Gäste sind fröhlich, der Tisch ist gedeckt, das Zimmer geschmückt. Aber die ganze Fröhlichkeit, das Lachen wirkt unecht, aufgesetzt.

Denn James Kimberly Griffith (Benedict Cumberbatch) ist unheilbar an Krebs erkrankt. „Ich werde heute 29“, sagt seine Stimme am Anfang des Films aus dem Off. „Ich werde keine 30.“ (Übersetzung von mir) Während er weiterredet, seine Familie vorstellt und seine besten Freunde, die nach und nach eintreffen, ist der Zuschauer längst ergriffen. Ergriffen von dem unwirklichen Familientreffen, das man zusammen mit James als Außenstehender erlebt. Erst als sich der zusammen mit seinen Freunden zu Barafundle Bay,

Konzentration auf den Kranken

Eine Realität, in der jeder der Freunde zwar seine eigene Lebensgeschichte mitbringt, die aber ganz klar auf James‘ Schicksal konzentriert ist. Er ist es, um den sich die anderen kümmern, den sie auf einem eigens gebauten Fahrzeug schieben, den sie tragen, weil er schon lange nicht mehr richtig gehen kann und den sein Gehumpele genauso anstrengt wie seine Schmerzen, die er mit unterschiedlichen Medikamenten versucht, erträglicher zu machen. James weiß sehr genau, dass seine Schmerzen immer schlimmer werden und er weiß, dass er so nicht weiterleben will. „Ich nehmen Medikamente gegen die Schmerzen und Medikamente um die Nebenwirkungen der anderen Medikamente zu bekämpfen. Mein Leben besteht nur noch aus Schmerzen. Dafür lohnt es sich nicht zu leben“, sagt er unter Tränen am abendlichen Lagerfeuer und macht klar, dass er sich in der geliebten Bucht das Leben nehmen wird.

„Third Star“ ist ein eindringlicher, leiser Film, der tief berührt, ohne in kitschige Gefühlsduselei abzugleiten. Das liegt an den Nebendarstellern (JJ Field, Tom Burke, Adam Robertson), die James‘ Tragik, sein Schicksal, mit dem er sich außerhalb des Lebens stellt, erst richtig zur Geltung bringen.

„I ate healthily, but there was no snacking, no drinking, no bread, no sugar, no smoking.
Afterwards I had a pork belly roast.“
(„Ich habe gesund gegessen.Aber es gab keine Süßigkeiten,  keinen Alkohol, kein Brot, keinen Zucker, keine Zigaretten. Hinterher habe ich einen gebratenen Schweinebauch gegessen.“ Benedict über seine Rolle. Quelle: Glamour)

Das liegt aber freilich auch Benedict Cumberbatch‘ Können. Seine Fähigkeit, mit wenigen Gesten, mit kleinen Bewegungen zu trauern, zu blödeln, sich zu ärgern, sich kindlich zu freuen oder auf Kommando zu weinen, sind auch in diesem Film überwältigend. Cumberbatch spielt nicht, er schlüpft in die Haut der Figuren, verkörpert sich sprichwörtlich. Sein James ist abgemagert, zerbrechlich und rührt zu Tränen.

Grundlage für diesen Tipp ist die Original-Version der DVD.

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