Gal Ackermann ist Schriftsteller oder besser ein Besessener. Denn er schreibt unablässig. Auch und vor allem am Kapitänstisch einer Bar in Brooklyn. Denn Gal hat nur ein Ziel: einen Roman zu schreiben und damit wieder Kontakt mit seiner großen Liebe aufzunehmen. Das allerdings ist nicht so einfach, denn Gal, die Hauptfigur in „Brooklyn soll mein Name sein“ ist nach wenigen Seiten tot.
„Es gibt Sachen, die kann man nicht erklären“.
Was Eduardo Lago auf den restlichen Seiten vorlegt, ist ein Sammelsurium, ein Panoptikum verschiedener Lebensläufe, verschiedener Figuren, die immer wieder auftauchen und verschwinden, ohne dass jedes Mal ein Zusammenhang erkennbar ist. Lesend erkundet man Themen wie Politik, Leidenschaft und Liebe über Zeiten und Räume hinweg auf eine Art und Weise, die an einen Traum und an einen scheinbar nie enden wollenden Stream-of-Consciousness erinnern, einem Bewusstseinstrom, der zusammenhanglos scheint und es dennoch nicht ist.
Es gibt Romane, die einen Sog entwickeln, obwohl man nicht so genau weiß, warum. „Brooklyn soll mein Name sein“ ist ein solcher Roman.
Eduardo Lago: Brooklyn soll mein Name sein. Kröner, 25 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.