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Olli Jalonen: Die Himmelskugel

Foto: Petra Breunig

Foto: Petra Breunig

Angus ist ein ungewöhnlicher Junge. Er wächst auf der Insel St. Helena auf und ist von Forschung und Wissenschaft begeistert – vor allem, wenn er dem großen Edmond Halley bei der Beobachtung von Vögeln und Sternen zur Hand gehen kann. Kein Wunder also, dass er gern selbst Forscher werden möchte. Das Unglaubliche scheint wahr zu werden, als er mit einem Brief auf die lange Schiffsreise nach London geschickt wird, um dort Halley wiederzutreffen, der 1677 ein Jahr lang auf St. Helena lebte, um die Sterne der südlichen Hemisphäre zu studieren.

„Im Mutterland und bestimmt auch in anderen Ländern gibt es Schulen, aber die sind nicht für uns, und die gibt es nicht hier.“

Aus der Sicht des achtjährigen Angus erzählt, ist „Die Himmelskugel“ ein typischer Entwicklungsroman. Doch wer mit diesem Begriff langweilige Textanalysen aus der Schulzeit verbindet, sollte dieses Vorurteil am besten möglichst schnell begraben. Der finnische Schriftsteller Olli Jalonen entführt auf 543 Seiten in eine Zeit, die geprägt von Standesdünkel und der Klassengesellschaft des Britischen Empires Aufsteigern keine Chance gibt. Vor allem dann nicht, wenn sie farbig sind und nicht aus dem „Mutterland“ stammen, wie Angus Großbritannien bezeichnet. Trotz all dieser Widerstände schafft es Angus, sich selbst fortzubilden und die Welt um sich herum kritisch wahrzunehmen.
Olli Jalonen wurde zurecht für den überaus lesenswerten Roman ausgezeichnet.

Olli Jalonen: Die Himmelskugel. Unionsverlag, 16 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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