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Donna Leon: Ein Leben in Geschichten

Foto: Petra Breunig

Foto: Petra Breunig

Ach was. Brunetti gibt es nicht? Und er ist demzufolge auch nicht in der Questura anzutreffen?! Wer jetzt lacht und den Kopf schüttelt, hat Fans nicht verstanden. Fans, die auf den Spuren ihrer geliebten (Roman-)Figuren durch die Straßen ihrer Städte wandeln. Im Falle von Brunetti Venedig. Offenbar gibt es nämlich Fans, die zur Questura laufen und nach dem Commissario fragen, weshalb ihnen ein von Donna Leon verfasstes Schreiben ausgehändigt wird…das daraufhin weist, dass Brunetti, Signorina Elettra, Vianello und selbst der Vice Questore auf einer Fortbildung und deshalb nicht im Haus sind.

„Die Figuren in den Büchern sind natürlich frei erfunden.“

Erzählungen wie diese füllen „Ein Leben in Geschichten„, einen schmalen Band, der zu Donna Leons 80. Geburtstag erschienen ist und Ereignisse aus dem Leben der Bestsellerautorin versammelt – oder sind es doch erfundene Ereignisse? Diese Frage beschäftigt einem beim Lesen unwillkürlich.

„Wenn die Romanfiguren von ihrer Fortbildung zurückkommen, sind sie wieder die Alten.“

Denn, auch dann, wenn es um Persönliches geht, sei es Erinnerungen an die Mutter, die Familie, Auslandsaufenthalte oder Musik – Donna Leon erzählt diese Geschichten genauso brillant, routiniert und mit genauso viel Empathie mit der sie ihren Commissario zum Leben erweckt.

Auch, wenn Brunetti auf Fortbildung sein mag –  für seine und für Donna Leons Fans ist dieser Band mit Erzählungen eine willkommene Gelegenheit für das Lesen zwischendurch.

Donna Leon: Ein Leben in Geschichten. Diogenes, 22 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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