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Norbert Maria Kröll: Die Kuratorin

Foto: Petra Breunig

Regina Steinbruch ist das, was man eine Karrierefrau nennt. Die Kuratorin eines renommierten Museums verfolgt ihren Weg ohne Rücksicht auf ihr Umfeld. Dass sie bei einem One-Night-Stand schwanger wird, ist allerdings etwas, was nicht nur ein unvorhergesehenes Ereignis ist. Die Schwangerschaft bringt auch ihr durchgetaktetes Leben durcheinander – auch dann noch, als sie sich entschließt, das Kind einem  befreundeten lesbischen Paar zu Adoption zu übergeben.

Gewöhnungsbedürftig. Das ist das Wort, dass mir beim Anlesen von „Die Kuratorin“ als erstes eingefallen ist. Gewöhnungsbedürftig, weil ich nicht wissen will, warum eine Frau einen Mann nach dem gemeinsamen Sex eine Ohrfeige verpasst. Zumindest dann nicht, wenn für mich die Figuren ohne Tiefe sind und nichts haben, was mich für sie einnehmen könnte. Zumindest nicht zu Beginn des Romans.

„Das ich für eine Schwangerschaft keine Zeit hätte, steht außer Frage.“

Norbert Maria Kröll neuer Roman „Die Kuratorin“ spitzt nicht nur das Leben im Kunst- und Kulturbetrieb zu. Seine Beschreibung einer Karrierefrau ist provozierend und übertrieben. Eben Satire. Das ist schnörkellos direkt und: gewöhnungsbedürftig.

Norbert Maria Kröll: Die Kuratorin, Kremayr-Scheriau, 24 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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