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Anthony McCarten: Going Zero

Foto: Petra Breunig

Foto: Petra Breunig

Drei Millionen Dollar! So viel kann Kaitlyn Day gewinnen, wenn sie erfolgreich am Projekt „Going Zero“ mitmacht. Ausgelobt hat den Preis die Fusion-Zentrale, eine Mischung aus Facebook, Google und CIA, geleitet von Cy Baker, der einem Elon-Musk-Verschnitt recht nah kommt. Alles, was die Bostoner Bibliothekarin tun muss, ist, für einen Monat von der Bildfläche zu verschwinden und damit unauffindbar werden für neugierige Überwachungswerkzeuge aller Art. Eigentlich ist Kaitlyn perfekt geeignet dafür, das Wettrennen zu gewinnen, denn sie liest und strickt viel, führt ein Leben offline mit ihren Büchern und ohne Social-Media-Accounts. Doch nicht nur sie hat ein Geheimnis.

„Ein Leben, das allein in der realen Welt existiert. Merkwürdig.“

Neben Kaitlyn, um die sich die Handlung von „Going Zero“ entfaltet, gibt es noch andere Teilnehmende, die aber nur jeweils kurz auftauchen und nur dazu dienen, die Geschichte abzurunden. Ganz im Gegensatz zu Cy Baker, der zwar erklärt, dass diese Überwachung auf „amerikanische Art“ geschehen, also die Privatsphäre respektieren soll, doch wo beginnt und endet diese Spionage, wenn alle verfügbaren Daten jederzeit abgerufen und zusammengeführt werden können?

Anthony McCarten legt mit „Going Zero“ einen Roman vor, der alles hat, um so viel Spannung zu erzeugen, dass man das Buch nur ungern weglegt. Kein Wunder, denn Anthony McCarten weiß, wie man Aufmerksamkeit über eine ganze Weile hält – was er nicht zuletzt mit den Drehbüchern für „Darkest Hour“ und „Bohemian Rhapsody“ bewiesen hat. „Going Zero“ soll ebenfalls verfilmt werden.

Anthony McCarten: Going Zero. Diogenes, 25 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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