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Joseph O’Connor: In meines Vaters Haus

Foto: Petra Breunig

Foto: Petra Breunig

Wir befinden uns im Rom des Jahres 1943, einer Stadt, die von den Nazis besetzt ist und nicht zuletzt von Obersturmbannführer und Gestapo-Chef Paul Hartmann beherrscht wird. Dass er auf den Vatikan als neutrale Enklave keinen Einfluss hat, ärgert ihn natürlich umso mehr als er die Widerstandsgruppe um Hugh O’Flaherty nicht greifen kann. Nicht zuletzt, weil Hitler höchstpersönlich Druck ausübt, kann Hartmann seine Wut nur durch perfide Foltermethoden befriedigen.

„Mitverschwörer bezeichnen die Ausbrecher in ihrer Gesamtheit als ‚Bibliothek‘, die einzelnen Flüchtlinge als ‚Bücher‘, die Verstecke als ‚Regale.‘“

O’Flahertys Widerstandsgruppe, die sich als Chor tarnt und Flüchtlinge als Bücher, die in Bücherregalen leben, bezeichnet, tut alles, um ihre Aktion, das „Rendimento“, an Heiligabend 1943 zu einem Erfolg zu machen. Unterbrochen wird dieser Erzählstrang durch Interviews mit Mitgliedern des engsten Kreises der Widerstandsgruppe, die Anfang der 1960er Jahre protokolliert werden.

„RENDIMENTO – Das Codewort der Chormitglieder für einen Einsatz.“

Joseph O’Connors „In meines Vaters Haus“ mischt historische Fakten und Personen mit fiktiven Ereignissen und Charakteren zu einem Roman, der trotz des Themas braucht, um Fahrt aufzunehmen. Das liegt auch an den Interviews, die als Einschübe immer wieder die Handlung unterbrechen und zeitlich gut 20 Jahre in die Zukunft springen. Wer lesend dran bleibt, wird mit einem weiteren Einblick in eine um düstere Kapitel nicht gerade arme Zeit belohnt.

Joseph O’Connor: In meines Vaters Haus, C.H.Beck, 26 Euro. 
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.

 

 

 

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