In zwei Jahren kann sich viel verändern. Vor allem wenn man Sherlock Holmes heißt und seiner Umgebung seit zwei Jahren glauben lässt, man habe sich von einem Hausdach in den Tod gestürzt. Doch nur der große Detektiv mit dem unnachahmlichen Hang zum egozentrischen Weltbild kann allen Ernstes davon überzeugt sein, dass sich absolut nichts verändert hat. In der zweiten Episode der dritten Sherlock-Staffel, die jetzt in der BBC ausgestrahlt wurde, muss Sherlock genau das lernen.
Martin Freeman (links) und Benedict Cumberbatch. Screenshot: pb/BBC |
In „The Sign of Three“ geht es natürlich um die Hochzeit von John Watson, der endlich die Liebe seines Lebens gefunden hat und Mary Morstan zur Frau nimmt. Doch es geht vor allem um die Freundschaft zwischen John und Sherlock und es geht darum, wie sich die Figuren weiterentwickeln werden. Dass sie das tun müssen ist klar, denn nichts ist schlimmer für eine Fernsehserie, die die ewig gleichen Handlungen abspult. Das wissen die Macher Steven Moffat und Mark Gatiss nur zu gut und so ist diese Folge darauf ausgerichtet, eine neue Richtung einzuschlagen.
Benedict Cumberbatch ist Sherlock
Das geschieht, indem sich Sherlock ändert und vom vollkommenen gesellschaftlichen Außenseiter zu einem wird, dem zumindest die Menschen seiner unmittelbaren Umgebung nicht gleichgültig sind. Wie das geschieht, das ist witzig und traurig, spannend und tiefgründig und schlichtweg beste Fernsehunterhaltung, die einmal mehr die außergewöhnliche Meisterschaft von Benedict Cumberbatch unterstreicht. Zwar hat er die auch bei uns in diversen, höchst unterschiedlichen Rollen bewiesen. Doch sein Sherlock ist wenn nicht die Rolle seines Lebens, so doch der Charakter, der ihm wie eine zweite Haut passt und der ohne ihn schlichtweg nicht in dieser Form möglich wäre.
Und natürlich wäre sie auch nicht möglich ohne Martin Freeman, dessen John Watson viel mehr ist als ein Stichwortgeber für Sherlock Holmes und vielleicht einer der wenigen, der in dieser Rolle nicht von Benedict Cumberbatch an die Wand gespielt wird. Dass beide für diese Rollen verpflichtet wurden, ist dem Gespür von Moffat und Gatiss zu verdanken, die bereits an der Handlung für eine vierte Staffel basteln.
Mehr zur ersten Folge der dritten Staffel „The Empty Hearse“.
Die englische Version dieses Eintrags gibt es hier.
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