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Im Wahlkampf mit Loriot

Foto: Petra Breunig

Foto: Petra Breunig

Loriot fehlt. Zumindest die Ältereren unter den Lesern werden sich mit Wehmut an die immer intelligente, subtil bösartige, aber nie vulgäre Komik von Vicco von Bülow wie Loriot mit bürgerlichem Namen hieß, erinnern. Denn als scharfsinniger Beobachter der nur allzu menschlichen Unzulänglichkeiten und Verhaltensweisen hielt er seinen Lesern, später Film- und Fernsehzuschauern immer wieder den Spiegel vor.

Für das Spektakel, das sich im Hinblick auf die im September anstehende Bundestagswahl jetzt eigentlich zu einem wie auch immer gearteten Höhepunkt zustreben sollte, kommt “Im Wahlkampf mit Loriot” gerade recht. Auf 127 Seiten werden Wahlkampfhelfer (“Knaben mit mangelhafter Oberschulbildung erwiesen sich als geeignet.”), Wegweiser zum Wahlsieg (“Vorsicht beim Lügen auf Wahlplakaten”) und die ideale Bundestagsrede in – wie Loriot vielleicht schreiben würde – Wort und Bild erläutert. Beim Durchblättern und Querlesen des Geschenkbüchleins muss man unwillkürlich grinsen und sich angesichts so mancher Bundespolitiker*innen fremdschämen. Vielleicht sollte ein hilfreicher Geist diesen Band beim nächsten Wahlkampfauftritt als Geschenk überreichen?

Susanne von Bülow, Peter Geyer (Hg): Im Wahlkampf mit Loriot. Diogenes, 12 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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