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Barbara Vorsamer: Mein schmerzhaft schönes Trotzdem

Foto: Petra Breunig

Foto: Petra Breunig

„Hält keiner mehr was aus? Werden alle immer empfindlicher, bildet sich heutzutage jeder eine psychische Krankheit ein?“ Diese Vorurteile schreibt Barbara Vorsamer zwar erst gegen Ende ihres Buches „Mein schmerzhaft schönes Trotzdem„. Sie könnten aber genauso gut gleich am Anfang stehen, machen sie doch deutlich, was viele wenn auch vielleicht unausgesprochen empfinden. Schließlich ist Depression keine Krankheit, die man sofort erkennt wie beispielsweise den eingegipsten Arm oder das in einem speziellen Schuh steckende Bein. Dass Depression eine schwerwiegende Erkrankung ist, an der Betroffene nicht selten ein Leben lang leiden, die sie in ihrer beruflichen aber auch privaten Entwicklung unterschiedlich stark behindern, das beschreibt Barbara Vorsamer sehr eindrücklich.

„Meine Depression sitzt mitten auf der Brust (…) ich habe einen Elefanten.“

Dabei ist sie sich sehr wohl darüber bewusst, dass sie sich in einer privilegierten Situation befindet, kann sie sich doch nicht nur entsprechende medizinische Hilfe leisten, sondern auch auf ein Netzwerk von Freunden und Familienangehörigen verlassen. Ja, sie ist auch deswegen privilegiert, weil die SZ-Journalistin auch in der Lage ist, ihre Situation präzise und eingängig zu beschreiben.
Eine Situation, die nicht einfach ist, aber auch eine Krankheit, ein Sosein, mit dem sie gelernt hat, zu leben. Und das ist etwas, was anderen Betroffenen Mut machen sollte.

Barbara Vorsamer: Mein schmerzhaft schönes Trotzdem – Leben mit der Depression, dtv, 18 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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