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Ewald Arenz: Ein Lied über der Stadt

Foto: Petra Breunig

Luise will nur eines: Pilotin werden. Doch in einer fränkischen Kleinstadt des Jahres 1929 ist das mit allerhand Widerständen verbunden, die Luise allerdings überwinden kann. Das hat nicht zuletzt mit ihrem Vater zu tun, der als Stadtpfarrer unkonventionell ist und jeden Morgen nackt auf der Terrasse singend begrüßt.

„Es war schlimm genug, dass Papa auch noch Vegetarier war und bei allen Hochzeits- und Tauffeiern kein Fleisch aß. Das verstand hier keiner.“

Neben seiner Leidenschaft für die Freikörperkultur und Anthroposophie ist er auch noch Vegetarier. Vor diesem Hintergrund verfolgt Luise ihren Plan, zieht nach München und wird tatsächlich Pilotin. Diese Karriere wird mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten beendet und Luise muss in ihre Heimatstadt zurückkehren.

„Tausend kleine Freiheiten waren verschwunden. Vor allem für die Frauen. Man trug keinen Bubikopf mehr. Keine knielangen Röcke. Man rauchte nicht mehr auf der Straße.“

Ein Lied über der Stadt„, das jetzt bei Dumont erstmals als Taschenbuch erschienen ist, ist eine berührende Erzählung über Hoffnung, Liebe und die Verwirklichung eigener Pläne. Ewald Arenz schafft in der wunderbaren Sprache eines großen Erzählers wie auch in seinen vorherigen Werken Charaktere, an deren Schicksal man von der ersten Seite an Anteil nimmt und von denen man unbedingt mehr erfahren möchte.

Ewald Arenz: Ein Lied über der Stadt, Dumont, 13 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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