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Evie Woods: Der verschwundene Buchladen

Foto: Petra Breunig

Alles dreht sich um einen Buchladen. Und darum, sich selbst und das eigenen Leben ernst zu nehmen. Diese Erfahrung machen Opaline, Martha und Henry in unterschiedlichen Zeitlinien.
Opaline Carlisle soll im London des Jahres 1921 nach dem Wunsch ihres älteren Bruders einen Mann heiraten, den sie nicht einmal kennt, geschweige denn liebt. Die einzige Chance, diesem Leben zu entkommen, ist für Opaline die Flucht nach Paris, wo sie sich zu einer Buchhändlerin entwickelt, die sich auf seltene Bücher spezialisiert hat.

„(Das Gebäude) verjüngte sich nach oben, beinahe als wäre es wie ein stures Unkraut zwischen den Häusern zu beiden Seiten gewachsen.“

Martha will sich nicht länger von ihrem gewalttätigen Ehemann unterdrücken lassen und flieht in der modernen Zeitlinie nach Dublin, wo sie eine Anstellung als Gesellschafterin findet. Hier trifft sie auch auf den Studenten Henry, der nach einem verschwundenen Buchladen sucht, der eben dieser Opaline gehört hat. Der einzige Anhaltspunkt, der daraufhin weist, dass es den Laden wirklich gegeben hat, ist ein Brief, in dem Opaline über ein mögliches Manuskript für Emily Brontës zweiten Roman schreibt.
Im Verlauf der Geschichte wird allmählich klar, dass Vergangenheit und Gegenwart durch den mysteriösen Buchladen verbunden sind – und dass es ihn wirklich gibt.

„Ich schaute auf mein kleines, ordentlich gemachtes Bett und die Äste, die in einem Bogen darüber wuchsen.“

Das Schöne am Bloggen über Bücher ist, dass frau hin und wieder von Verlagen auf Bücher aufmerksam gemacht wird, die es aus unterschiedlichsten Gründen nicht auf den Lesestapel geschafft hätten. Weil „Der verschwundene Buchladen“ von Evie Woods beim Auspacken einen der seltenen Ooooh-Reaktionen wegen des ungewöhnlichen Covers ausgelöst hat, landete es auf eben diesem Stapel ganz oben. Die hohen Erwartungen kann die Geschichte aber leider nicht komplett einlösen. Denn stellenweise ist die Geschichte zu kitschig und zu unwahrscheinlich, vor allem wenn seltene Bücher und Manuskripte mal eben gefunden werden. Dafür entschädigen die Fantasy-Elemente wie der geheimnisvolle Buchladen, die dafür sorgen, dass man unbedingt wissen will, wie die Geschichte weitergeht.

Evie Woods: Der verschwundene Buchladen, Adrian/Wimmelbuchverlag, 14,95 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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