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Henning Mankell: Treibsand

Man sagt, es gebe Bücher, die einen ein Leben lang begleiten. Das Gleiche trifft auch auf Schriftsteller zu. Henning Mankell war für mich einer von ihnen. Als ich die Nachricht hörte, dass der Erfinder des Kommissars Kurt Wallander gestorben ist, war das für mich ein Moment, in dem ich innehielt und mich an all die wunderbaren Stunden erinnerte, die ich mit dem schwedischen Kommissar auf der Suche nach dem Mörder verbracht habe.

Foto: Petra Breunig

Sein letztes Buch “Treibsand. Was es heißt, ein Mensch zu sein” ist Henning Mankells Vermächtnis. Es gewährt Einblicke in Mankells Gedanken aus unterschiedlichen Jahren und natürlich vom Leben mit seiner Krebserkrankung; es gewährt aber auch Einsichten in seine Weltanschauungen, Meinungen zu ganz unterschiedlichen Themen von der Gleichberechtigung der Frau, Geschichte und Archäologie, über Theater und (natürlich) Vergänglichkeit bis hin zu zufälligen Begegnungen mit ganz normalen Menschen und dem Bedauern darüber, mit ihnen kein Gespräch begonnen zu haben.

“Ich glaube nicht, dass Männer und Frauen besonders unterschiedlich denken. Von ‘männlichem und weiblichem Denken’ zu sprechen ist nur ein Aberglaube. Woran die Welt leidet, ist das einseitige männliche Denken, bei dem die Stimmen der Frauen überhaupt nicht gehört werden.”

“Treibsand” ist kein Buch, das man eben mal zwischendurch liest. Es lädt eher dazu ein, die einzelnen nicht zu langen Kapitel in Ruhe zu lesen und sich seine eigenen Gedanken zu machen.

Henning Mankell: Treibsand. Was es heißt, ein Mensch zu sein, Zsolnay, 24,90€

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