Man könnte meinen, einen gut gemachten Thriller in mehreren Teilen zu verfolgen. Das, was wir fast täglich an Neuigkeiten rund um die Ausspähaktionen von NSA, dem britischen Geheimdienst GCHQ und wer weiß welche Schlapphüte noch, erfahren ist ungeheuerlich. Genauso erschreckend ist aber auch die zumindest öffentlich kaum vorhandene Entrüstung über die Verletzung unserer Grundrechte.
Vermutlich liegt das daran, dass das Mitlesen, Auswerten und Archivieren unserer Kommunikation nicht wahrnehmbar ist. Schließlich schaut mir beim Tippen dieser Zeilen keiner über die Schulter. Jedenfalls nicht wirklich. Ob aber jeder Tastendruck mitgelesen werden kann? Und: was kann der ganz normale Internetnutzer tun? Denn er kann tatsächlich etwas tun, das aber ist mit mehr oder weniger großem Aufwand verbunden und auch mit etwas technischem Wissen.
Die NSA kann alles
Eine interessante Analyse hat Bruce Schneier in der britischen Zeitung The Guardian geschrieben, die hier zu finden ist und die Heise Online hier übersetzt und zusammengefasst hat. Wer sich mit Verschlüsselung näher befassen will, findet im Heise-Artikel auch weiterführende Links.
Die schlichte Wahrheit: Die NSA kann alles ausspähen, was sie will und was sie für wichtig hält.
Aber: man kann den Schnüffel-Spezialisten das Leben schwer machen, wenn man seine Daten verschlüsselt. Noch sicherer wäre es natürlich, gar nicht erst online zu gehen – aber wer das ernsthaft rät, ignoriert das wahre Leben. Wichtige Daten, wirklich wichtige Daten, gehören nicht in einen Cloudspeicher und sie gehören im Grunde nicht auf einen Rechner, der sich mit dem Internet verbindet. Außer – hier sind wir wenn nicht gleich bei der Verschlüsselungstechnik so doch bei Raffinessen – man hat seine Festplatte partitioniert, geht nicht mit Admin-Rechten ins Internet, surft im abgesicherten Modus, benutzt Nicht-Verfolgungs-Suchmaschinen und so weiter.
Interessant in diesem Zusammenhang ist aber neben Bruce Schneiers Aussagen „I understand that most of this is impossible for the typical internet user. Even I don’t use all these tools for most everything I am working on.“ („Ich verstehe, dass das Meiste von dem für den normalen Internetnutzer nicht in Frage kommt. Ich selbst nutze nicht alle diese Werkzeuge für alles, woran ich gerade arbeite.“/ Übersetzung: pb) noch etwas anderes:
„And I’m still primarily on Windows, unfortunately, Linux would be safer.“ („Und ich arbeite meist unter Windows, unglücklicherweise. Linux wäre viel sicherer.“/ Übersetzung: pb)
Windows XP stirbt
Weil Linux nicht nur sicherer ist, sondern mittlerweile auch Distributionen hat, die es für Windows-Umsteiger leichter macht, sich zurechtzufinden, gibt es eigentlich keine Ausrede mehr, es nicht mal zu versuchen.
Ein weiterer Anreiz fürs Umsteigen ist das Lebensende von Windows XP – ab April 2014 wird es nicht mehr mit Updates versorgt werden, obwohl es sicherlich noch auf zahlreichen privaten Rechnern läuft. Genügend Zeit also, sich mit Alternativen anzufreunden.
Das Bild ist ein Wallpaper und auf wallbase.cc zu finden. |
I love the efforts you have put in this, thank you for all the great blog posts.