A Confession

Die 22-jährige Sian O’Callaghan kommt eines Abends nicht nach Hause. Ob sie nach einem Abend mit Freunden noch bei einem von ihnen ihren Rausch ausschläft und deshalb nicht an ihr Handy geht?
In der ersten Folge der sechsteiligen Serie „A Confession“ (die dankenswerter Weise keinen deutschen Titel bekommen hat) versucht ihre Familie das, was man zunächst tut, wenn sich ein geliebter Mensch nicht meldet: Krankenhäuser, Freunde, Verwandte anrufen und sich erstmal gegenseitig versichern, dass schon nichts passiert sein wird. Doch ganz allmählich wird klar: Sian ist etwas passiert. Davon ist auch die Polizei, allen voran Superintendent Stephen Fulcher (Martin Freeman) überzeugt. Bald steht der Taxifahrer Christopher Halliwell (Joe Absolom) als Täter fest. Und der zeigt Fulcher nicht nur, wo er Sians Leiche vergraben hat. Er gesteht auch, die seit Jahren vermisste Becky ermordet zu haben.
Genau hier aber beginnen die Probleme für Stephen Fulcher, der zutiefst davon überzeugt ist, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen – und dass Halliwell noch weitere Morde begangen hat: Fulcher bringt Halliwell nicht nach dessen ersten Geständnis sofort aufs Polizeirevier, um ihm seine Rechte vorzulesen. Was dazu führt, dass sich der Superintendent in einem Disziplinarverfahren verantworten muss und letztlich seinen Dienst aufgibt.
Gleichzeitig müssen die Hinterbliebenen beider Familien versuchen, mit ihrem Leid fertig zu werden. Während  Sians Mutter Elaine Pickford (Siobhan Finneran) es in ihrem ganz normalen Leben schafft, Mut und Durchhaltevermögen zu beweisen, kämpft Beckys Mutter Karen Edwards (Imelda Staunton) um die Wahrheit.

Was „A Confession – basierend auf einem wahren Kriminalfall“ (wie der deutsche Titelzusatz lautet) und andere Serien mit ähnlichen Themen wie etwa „Broadchurch“ – so außergewöhnlich und spannend macht, sind die Charaktere, die mit überragenden Schauspielern besetzt sind. Da ist natürlich zum einen Martin Freeman, der seinem Stephen Fulcher die Bodenhaftung und Anständigkeit gibt, die diese Figur auszeichnet und sie gleichzeitig in den alltäglichen Dingen faszinierend macht. Das hat der bei uns nicht zuletzt durch die BBC-Serie „Sherlock„, die Hobbit-Filme, den Marvel-Kino-Erfolg „Black Panther“ und die Krimi-Serie „Fargo“ bekannte britische Schauspieler hinlänglich bewiesen – nicht ohne zu zeigen, dass ein bisschen von Dr. John Watson oder Bilbo Beutlin auch in seinem Stephen Fulcher steckt.
Trotzdem muss Martin Freeman aufpassen, dass er nicht von einer überragenden Imelda Staunton an die Wand gespielt wird. Ihre Karen Edwards zeigt all das, was eine Mutter in ihrer Situation durchmachen muss: Verzweiflung, Hoffnung und die bedingungslose Liebe zu ihrer Tochter, der es egal ist, was ihr Mädchen angestellt hat. Imelda Staunton hat zuletzt Knotgrass in dem Film „Maleficient“ ihre Stimme geliehen, zuvor war sie unter anderem auch in „Downton Abbey – der Film“ und in „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ zu sehen. Bereits 2014 verkörperte sie in „Pride“ die resolute Hefina Headon.

Wer britische Krimiserien liebt, wird die einzelnen Folgen von  „A Confession“ hintereinander weg schauen und es kaum erwarten können, zu wissen, wie alles ausgeht. Die DVD kommt neben der englischen auch mit einer deutschen Tonspur und deutschen Untertiteln. Wie bei den meisten synchronisierten Filmen oder Serien gilt auch hier: wenn kann und mag, sollte das Original bevorzugen, denn dann bekommt man auch die verschiedenen Dialekte mit.

„A Confession“, sechsteilige Serie mit Bonusmaterial, Edel Motion, ca. 20 Euro. ⭐⭐⭐⭐⭐⭐
Die DVD wurde mit freundlicherweise vom Vertrieb zur Verfügung gestellt.

 

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