Ein Junge wird vermisst und eine Leiche in einer Müllverbrennungsanlage gefunden. Kein Wunder also, dass die dänischen Ermittler Anette Werner und Jeppe Kørner einen Zusammenhang vermuten. Doch wie so oft ist die Erklärung nicht so einfach.
„‚Ein Gefühl? Ich habe gerade vierhundert Kronen für Kuchen ausgegeben.'“
„Das Nest“ ist der vierte Fall für die Kriminalisten, die die Straßen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen sicherer machen wollen. Doch keine Angst: wer noch keinen der vorherigen Krimis von Katrine Engberg gelesen hat, braucht keine Vorgeschichte, um sich im gerade erschienenen Band zurechtzufinden. So intensiv und nachvollziehbar sind die Figuren gezeichnet, so dicht ist die Handlung, dass man vom ersten Satz an fasziniert ist und unbedingt wissen will, wie der Fall gelöst wird – und mehr von den Charakteren erfahren möchte.
„Jeppe fing den Blick von Anette auf und unterdrückte ein Grinsen.“
Lohnt es sich, noch einer Ermittlergruppe Platz im Bücherregal einzuräumen, wenn sich da schon Kollegen aus London, Ystad und Venedig breitgemacht haben? Unbedingt, denn es ist immer wieder schön, landestypische Gewohnheiten (wieder) zu entdecken, in neue Welten einzutauchen und mit neuen Figuren die Straßen ihrer Städte zu erkunden. Wer Krimis liebt und vielleicht die Wartezeit bis zum nächsten Fall seiner Lieblingsermittler überbrücken will, sollte Anette, Jeppe und ihren Kolleg*innen eine Chance geben.
Katrine Engberg: Das Nest. Diogenes, 20 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.
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