Normalerweise werkelt Google einfach so vor sich hin. Jedenfalls für den Nutzer. Solange die gewohnten Dienste wie die Suche, Gmail oder der Kalender erreichbar sind, besteht kein Grund zur Aufregung. Und im Gegensatz zu anderen kostenlosen Anbietern, bekommt man sehr selten Mails von Google.
Landet aber eine im Posteingang, dann ist die wichtig. Der Betreff “Aktualisierungen für Inhaber und Administratoren von Google+ Seiten” klingt sperrig und lässt Schlimmes ahnen. Aber: die Mail ist zwar ausführlich, aber in einem verständlichen Deutsch verfasst – umständliche Formulierungen, die schlecht übersetzt sind, sucht man vergeblich.
Trockene Dinge, die wichtig sind
Folgt man einem der Links, kommt man auf der Seite, die Googles Nutzungsbedingungen erklärt und selbstkritisch einräumt, dass viele “von Ihnen eine Abneigung gegen Juristendeutsch haben” weshalb Sie hier “eine leicht verständliche Zusammenfassung” finden. “Wir wissen, dass diese Dinge etwas trocken sein können, aber wir sind der Ansicht, dass sie wichtig sind.” So wichtig, dass beim Aufruf der Google-Startseite ein durchdringend blauer Balken oben auf die geänderten Nutzungsbedingungen hinweist und man als Google-Plus-Nutzer einen entsprechenden Hinweis in den Benachrichtigungen findet.
Freilich werden jetzt Kritiker sagen, dass der Suchmaschinengigant alles und jeden kontrollieren und aus jedem einzelnen Mausklick Geld herausholen möchte. Ja. Natürlich will Google Geld verdienen. So wie jedes andere Unternehmen auch. Aber man kann Google nicht vorwerfen, die Nutzer nicht rechtzeitig informiert zu haben – die Änderungen treten nämlich erst am 11. November in Kraft.
Einstellungen selbst aktivieren
Bis dahin ist also genügend Zeit, sich durch die entsprechenden Links zu klicken und eventuelle Änderungen vorzunehmen. Während man bei Facebook schon mal Überraschungen erlebt, weil sich gefühlsmäßig plötzlich Privatspähreneinstellungen ändern oder neue Ausnahmen hinzukommen und sofort aktiviert sind, muss der Google-Nutzer in aller Regel Einstellungen selbst aktivieren.
Wie im ersten Screenshot zu sehen, sind hier die Einstellung standardmäßig deaktiviert. Setzt man den Haken und speichert die Einstellungen, stellt Google das Profilbild des Nutzers zu einer Anzeige, die ein vorher empfohlenes Produkt bewirbt. Und: einmal gemachte Einstellungen können hinterher wieder geändert werden. Sie wirken sich auch nicht auf frühere Beiträge aus.
Der Screenshot unten zeigt wie sich im Gegensatz dazu eine Änderung in den Einstellungen bei Facebook auswirkt. Im schlechten Deutsch erfährt man, dass man einmal gemachte Änderungen nicht mit einem einfachen Klick zurücknehmen kann, sondern jeden Eintrag einzeln freigeben und beschränken muss.
Der gesetzte Haken bewirkt, dass Name und Profilbild eingeblendet werden. |
Facebook erlaubt es nicht, gemachte Änderungen zurückzunehmen. Screenshots:pb |