„Ich möchte Konfekt machen“, teilt August Liebeskind seinem Onkel mit. Und der Onkel Josef erlaubt seinem Neffen eine nicht mehr genutzte Konditorei als Versuchslabor und Lernküche zu nutzen. Lernküche deshalb, weil August im Wien des Jahres 1881 seinen Militärdienst quittiert und seither in der Schokoladenfabrik seines Onkels gearbeitet hat. Als er die unkonventionelle Elena kennen lernt und sich in sie verliebt, versucht er, sie mit selbsterfundenen Pralinenkreationen für sich zu gewinnen – doch dazu muss er erst einmal lernen, wie man Schokolade macht.
„Es war, als hätten sich in den Wochen, die er in der Konditorei verbracht hatte, die Düfte angesammelt und wären immer voller und reicher geworden.“
In „Der Duft von Schokolade“ lässt Ewald Arenz eine Welt auferstehen, die uns heute mit ihrer Langsamkeit und Überschaubarkeit entrückt erscheinen mag. Geblieben aber sind der Genuss von Pralinen, die alle Sinne berühren und die Suche nach der wahren Liebe. Und eine Geschichte, die wunderbar unterhält und mich an Patrick Süßkinds „Das Parfüm“ oder den Film „Der wunderbare Garten der Bella Brown“ (im Original: „The Beautiful Fantastic“) erinnern. Und wer sagt, das Bücher weder unterhalten noch Erinnerungen wecken dürfen?
Ewald Arenz: Der Duft von Schokolade, dtv, 10,90 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.