Daniel De Foe muss schon als Kind Katastrophen erleben: Das Große Feuer von London, das im Jahr 1666 die meisten Häuser vernichtet und 100.000 Menschen obdachlos gemacht hat. Die Große Pest, der in den Jahren 1665 und 1666 allein in London 70.000 Menschen zum Opfer fielen. Während in der Welt der Kriminellen Diebe und Mörder miteinander im Clinch liegen, erklärt Queen Anne alle zu Staatsfeinden, die nicht auf ihrer politischen und religiösen Linie liegen. Auch Daniel De Foe gehört dazu, ja er wird sogar von der Königin zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt.
„Nichts hatte die Queen seit ihrer Krönung derart in Rage gebracht wie die Hetzschrift De Foes.“
Mit „Die Verschwörung der Krähen“ entführt Markus Gasser seine Leser in das London um 1700, eine Stadt, die wohl die größte, dreckigste und gefährlichste Stadt der damaligen Zeit war. Neben der Lebensgeschichte um Daniel De Foe bevölkern eine ganze Reihe skurriler Gestalten das Buch. Vielleicht oder gerade deshalb muss man sich auf dieses Panoptikum einlassen; beim Nebenher-Lesen verliert frau sich leicht in der Handlung, die durchaus so unübersichtlich sein kann wie London selbst.
Wer mehr von Markus Gasser sehen und hören will, sollte auf seinem Youtube-Kanal vorbeischauen.
Markus Gasser: Die Verschwörung der Krähen, C.H.Beck, 23 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.