439 Jahre. So alt ist Tom Hazard und als ob das noch nicht genug ist, altert Tom äußerlich nicht. Genau das ist das Problem für Menschen wie ihn, die Albas, denn je mehr Monate und Jahre ins Land gehen, umso auffälliger ist, dass die Zeit scheinbar spurlos an ihnen vorüber geht. Deshalb zieht Tom alle acht Jahre dorthin um, wo ihn niemand kennt und nimmt eine neue Identität an. Das geht so lange gut, so lange Tom keine Beziehung eingeht: „Die erste Regel lautet, du darfst nicht lieben“, sagt ihm Hendrich, der Chef der Alba-Gesellschaft, der mit seinen zahlreichen Kontakten dafür sorgt, dass Tom in London ein Leben als Geschichtslehrer führen kann, dort, wo er vor Jahrhunderten die Frau gefunden hat, die er aufrichtig geliebt hat und noch immer liebt.
„Die Vergangenheit bestand fort und klang weiter mit, während die Moderne voranstürmte.“
Matt Haigs neuester Roman „Wie man die Zeit anhält“ ist eine Mischung aus Märchen, Science-Fiction und philophischen Gedanken über die Menschen und die Welt, in der sich leben. Doch es wäre kein Werk von Matt Haig, wenn es nicht auch eine wunderbare Erzählung wäre, die auf ihre ruhige und unaufgeregte Art vom ersten Satz an Neugierde weckt und den Leser in eine Handlung zieht, die man am liebsten auf einmal lesen würde – weil sie tief berührt, ohne kitschig zu sein, weil sie witzig ist und traurig. Und weil Matt Haig ein großartiger Erzähler ist, dessen Können durch die liebevolle Übersetzung von Sophie Zeitz nicht geschmälert wird.
„Jeder würde erleben, dass es nur eine Sache gibt, die den Menschen ausmacht, und das ist die Menschlichkeit.“
Das Buch wird mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle verfilmt, wie Matt Haig auf Twitter (Englisch) unter Berufung auf Variety (Englisch) mitteilte.
Mehr über Matt Haig gibt es hier.
Matt Haig: Wie man die Zeit anhält, dtv, 20 Euro.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.
You can find my verdict of „How To Stop Time“ here.
Ein Kommentar