Es ist wieder Zeit, Bilanz zu ziehen und zu schauen, welche Bücher ich in diesem Jahr gelesen habe. Meine ganz persönliche Statistik zeigt, dass ich 2016 fünf Bücher mehr gelesen habe als im Vorjahr, was vielleicht daran liegt, dass ich die vergleichsweise kurzen Stücke von William Shakespeare gelesen habe. Erstmals habe ich auch mehr Bücher auf Englisch als auf Deutsch gelesen – auch daran ist der große englische Dramatiker schuld und ein neuer Detektiv, den ich für mich entdeckt habe.
Meine Bilanz:
Gesamt: 39 Bücher
Englisch: 21
Deutsch: 18
E-Books: 4 – neben dem mittlerweile in die Jahre gekommenen Kindle und meinem treuen N7 habe ich mittlerweile auch einen Tolino
Klare Leseempfehlungen gebe ich für diese Bücher. Aber Obacht: Bei meiner Auswahl habe ich weder Wert auf neue Bücher noch auf sogenannte wertvolle Lektüre wert gelegt:
Alte Freunde:
Henning Mankell: „Treibsand – Was es heißt, ein Mensch zu sein“ und „Die schwedischen Gummistiefel“ (beide bei Zsolnay erschienen) sind keine leichte Unterhaltung. In beiden geht es um das Altern, das Älterwerden und den Verlust von Freunden, aber auch von Fähigkeiten, die mit dem Verfall des Körpers einhergehen. Beide Bücher sind Mankells Vermächtnis und weder tieftraurig noch anklagend. Wer Mankell mag, muss sie lesen.
Ian McEwan: „Nussschale“ („Nutshell“). In seinem jüngsten Roman lässt der englische Schriftsteller ein ungeborenes Baby das Geschehen außerhalb des Mutterleibs kommentieren. Und das ist schockierend, witzig und niemals langweilig. Die wunderbare deutsche Übersetzung ist im Diogenes-Verlag erschienen.
Entdeckungen:
Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit (Diogenes) ist für mich meine persönliche Entdeckung des Jahres 2016. Die Geschichte um drei Geschwister, die behütet aufwachsen und nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern mit einer völlig anderen Situation zurechtkommen müssen. Wells erzählt eigentlich eine alltägliche Geschichte. Aber er tut das ganz wunderbar.
Robert Galbraith: „Der Ruf des Kuckucks“ („The Cuckoo’s Calling“), „Der Seidenspinner“ (The Silkworm), „Die Ernte des Bösen“ („Career of Evil“). Die drei Romane um den Privatdetektiv Cormoran Strike haben das, was man von guten Krimis erwartet: Spannung, Humor und Figuren, die eine Vergangenheit haben und sich im Verlauf der Geschichte entwickeln. Und Londonfans können die Wege auf der Stadtplan verfolgen. Ich habe die Bücher auf Englisch gelesen. Die deutschen Ausgaben sind bei Blanvalet erschienen. Die BBC verfilmt die Bücher gerade mit Tom Burke als Cormoran Strike.
William Shakespeare:
Wahre historische Hintergründe, Mord, Intrigen, Liebe, Hass und Humor – wer das gerne liest, sollte William Shakespeare eine Chance geben. Ich habe in diesem Jahr die drei Teile von „Henry VI“ und „Richard III“ gelesen. Wer öfter hier reinschaut oder mir auf Twitter folgt, weiß, dass mein Lieblingsschauspieler Benedict Cumberbatch als „Richard III“ seine bisher beste schauspielerische Leistung abgeliefert hat. Die Dramen sind in einer zweisprachigen Ausgabe bei Ars Vivendi und dtv erschienen. Die BBC-Verfilmungen sind als DVDs erhältlich, allerdings ist Richard III (als Teil der Hollow-Crown-Serie) nur auf Englisch mit englischen Untertiteln erhältlich.
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