Bücher für den Sommer

Wer sich selbst nicht einmal im Urlaub dem ein oder anderen Buch widmen mag, der wird auch sonst nichts mit Lesen am Hut haben. Wer nach Empfehlungen (nicht nur für den Sommer) sucht, wird vielleicht hier fündig:

Mit knapp 400 Seiten ist Ann Patchett: Der Sommer zu Hause ein Schmöker, für den man Zeit braucht. Nicht, weil der Roman langatmig wäre, sondern weil man Gefahr läuft, für nichts anderes wirklich Zeit zu haben. Die Hauptfigur Lara erzählt ihr Leben in Rückblenden, ausgehend von ihrer Gegenwart, die durch den ersten Lockdown der Corona-Pandemie im Jahr 2020 geprägt ist. Eine Gegenwart, die ihre Töchter zurück bringt auf die Obstfarm, auf der Helfer dringend gebraucht werden.

Abstand vom Alltag – zumindest für ein paar Stunden – bietet Stephan Schäfer: 25 letzte Sommer. In diesem Roman trifft ein namenloser Ich-Erzähler auf Karl, der seit 30 Jahren auf einem Hof Kartoffeln anpflanzt und regelmäßig schwimmen geht. Karl wird für den Ich-Erzähler und damit auch für uns zum Gewissen, das uns ermahnt, mehr auf unsere Bedürfnisse zu achten – und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger.

Einen Roman mit Sogwirkung hat Alexandra Blöchl mit „Was das Meer verspricht“ vorgelegt. Marie ist eine junge, unabhängige Frau, die auf eine Insel zieht, um dem Meer nahe zu sein und um in einem baufälligen Haus Meerjungfrauen-Flossen zu schneidern. Fasziniert von der Weltläufigkeit der Fremden, fühlt sich Vida, die ihr ganzes bisheriges Leben auf der Insel verbracht hat, von ihr angezogen. Zwar ahnt man lesend die ein oder andere Wendung. Das tut aber der Spannung keinen Abbruch.

Olivia Ford: Der späte Ruhm der Mrs. Quinn ist eines dieser Bücher, das ich dank der Vorschau des dtv und meiner Zuneigung zu typisch britischen Eigenheiten entdeckt habe. Jenny und Bernard Quinn sind ein älteres Ehepaar, das im Lauf der gemeinsamen Jahre einen festen Tagesablauf entwickelt hat. Während Jenny leidenschaftlich gerne backt und Bernard sich mit mindestens der gleichen Begeisterung dem Garten widmet, verpassen sie keine Folge von „Das Backduell“. Ohne es mit Bernard abzusprechen, bewirbt sich Jenny beim Fernsehsender. Olivia Fords Debütroman ist ein wunderbares Buch mit liebevoll gezeichneten Figuren, die man sofort ins Herz schließt.

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